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Gedichte Jahreswechsel /Neubeginn

Texte zu Silverster, Neujahr, zum Rückblick und zur Vorausschau auf die kommende Zeit.

Was wird sein?

Es wird ein Fest sein, / für die, für die immer / viel los sein muss, / wird es ein Fest sein. / Los wird viel sein.

Arbeits-los wird sein, / hoffnungs-los wird sein, / hilf-los wird sein und heimat-los.

Wird es ein Jahr der Losigkeit sein?

Wort-los wird zu viel sein, / ziel-los wird zu viel sein, / wert-los wird zu viel sein.

End-los wird manche Qual sein, / obdach-los, atem-los, / vater-los, mutter-los, kind-los.

Ein Fest für die, / die davon leben, / dass viel los ist.

Wolltest du nicht immer schon / gerne mal / ein Fest verderben?

Dann gib ein Wort, / gib eine Hand, / gib Obdach.

Sei Vater, / sei Mutter, / sei Kind,

gib Wert, / gib Zeit, / gib Hoffnung.

Dann wird das Fest anders sein, / als die es erhoffen, / die von der Losigkeit leben. / Dann wird ein Fest sein.

(Text: Frank Maibaum)

Da steht das Gedicht im inhaltlichen Zusammenhang: Was wird sein?

 

Was bringt das neue Jahr?

Was bringt das neue Jahr?

Leider muss ich dir sagen:

Viel Not wird herrschen - / das schaffen die Gleichgültigen.

Viel Hunger wird sein - / das schaffen die Maßlosen.

Viel Hass wird bohren - / das schaffen die Nachtragenden.

Viel Krieg wird wüten - / das schaffen die Unbelehrbaren.

Viele Massaker werden sein - / das schaffen die Fanatiker.

Doch warte – / lass dich nicht so schnell / von meiner Antwort enttäuschen.

Ich möchte nun Dich fragen: / Was bringt das neue Jahr?

Was wirst du schaffen?

(Text: Frank Maibaum)

Das Gedicht im Zusammenhang: Frage an die Zukunft

 

Nie zu spät

Manchmal denke ich, / es kann keine lichte Zukunft geben, / wir haben sie in der Vergangenheit / zu sehr verdunkelt.

Wir haben stolze Völker ausgelöscht, / lebendige Wälder abgeholzt, / klare Seen vergiftet.

Manchmal denke ich, / es kann keine lichte Zukunft geben, / wir haben sie in der Vergangenheit / zu sehr verdunkelt.

Wir haben die Welt / mit Hass belegt, / mit Krieg übersät, / mit Blut beschmiert.

Manchmal denke ich, / es kann keine lichte Zukunft geben.

Da zerreißt ein Schrei die Dunkelheit:

"Vater, vergib Ihnen, / denn sie wissen nicht, / was sie tun!"

Der Schrei, / der am 14. Nisan / des Jahres 3791 der jüdischen Weltära, / der am Freitag, den 7. April / im Jahre 30 der christlichen Ära / den Himmel aufriss.

Und ich weiß, / erst wenn dieser Schrei seine Kraft verliert, / wenn sein schwächster Nachhall im All verklingt, / dann erst ist es wirklich zu spät.

(Text: Frank Maibaum)

Da steht der Text im Zusammenhang: Nie zu spät

 

Wachgeküsste Träume

Wie Abraham / vor vielen tausend Jahren / so darfst du gern / zum Himmel schaun / in sternenklarer Nacht

lass dir / von tausend Sternen / tausendmal aufzeigen / wie dein Gott / dir Zukunft zuspricht / mit jedem Stern / dir Heimat bereitet / mit jedem Stern

doch dann / verlier dich nicht / in tausend / wachgeküssten Träumen

von tausend Sternen über Bethlehem / lass deinen Blick zur Erde lenken / zu unzähligen Hütten / zu Kindern im Stroh / Zukunft ersehnend / Heimat entbehrend / Träume tränenverwaschen / tausendmal

dann erst erkennst du / deinen Gott ganzheitlich / tausendmal sternenklar

und du darfst neu / zum Himmel schauen / wie Abraham / vor vielen tausend Jahren

lass dir / noch einmal zurufen / welche Zukunft / welche Heimat / welche Hoffnung / dein Gott bereithält

verlier dich nun / und gut und gern / in tausend wachgeküssten Träumen

(Text: Frank Maibaum)

Das Gedicht im inhaltlichen Zusammenhang: Wachgeküsste Träume

Da ist der Text im Rahmen der Predigt zu Silvester / Neujahr / Jahresbeginn "Steht die Zukunft in den Sternen?".

 

Geborgen

Ich bestaune den Himmel, / Mond und Sterne auf ihren Bahnen; / wie klein ist doch der Mensch, / und doch leitest Du, / der über allem steht, / auch ihn. (Psalm 8)

Der Himmel ruft allen zu: / "Groß und allmächtig ist Gott." / Die Gestirne bezeugen seine Schöpfermacht. / Ein Tag sagt es dem anderen weiter, / die Nacht ruft es der nächsten zu. / Ich höre keinen Laut, / und doch geht eine Botschaft / bis ans Ende der Erde.

Ich sehe die Gestirne auf ihren Bahnen / und erkenne, Du zeigst auch mir / den Weg zum Leben. (Psalm 19)

Gott ist mein Hirte, / immer sorgt er für mich, / er bringt mich auf saftige Weiden, / am frischen Wasser lässt er mich ruhen. / Er gibt mir Kraft und führt mich, / damit ich mich in der unendlichen Weite / nicht verlaufe. (Psalm 23)

(Text: Frank Maibaum)

Da steht der Text im Zusammenhang: Geborgen

Da steht der Text im Rahmen einer Predigt zu Silvester / Neujahr.

 

Lebendig

Im neuen Jahr werde ich ganz verrückte Sachen machen.

Ich werde mich mindestens einmal / vor dem Morgengrauen auf den Weg machen, / in den Sonnenaufgang hineinwandern, / auf einer taufeuchten Wiese / mein Frühstück genießen, / während die Sonne ihre Bahn aufnimmt. / Vielleicht gelingt es mir sogar zu träumen, / ich hätte Flügel und flöge / der Morgenröte entgegen.

Im neuen Jahr werde ich / ganz verrückte Sachen machen.

Ich werde mich mindestens einmal / nackt auf den freien Boden legen, / im Garten oder am Strand, / nichts unter mir als die Erde. / Ich werde ihre Berührung spüren; / zu lange lebte ich schon getrennt von ihr. / Da werde ich liegen, / über mir der Himmel, / werde mich durchdringen lassen / von seiner Kraft; / wie lange hat er mich / so nicht mehr erreicht.

Im neuen Jahr werde ich / ganz verrückte Sachen machen.

Ich werde mindestens einen Tag lang / alle meine Uhren abstellen. / Die Zeit wird stillstehen für mich; / so viel Zeit werde ich noch nie gehabt haben; / so viel Ruhe werde ich / noch nie empfunden haben; / die Welt wird nicht stillstehen, / nur ich in ihr, / und ich werde die Erfahrung kosten, / dass ich dennoch nichts verpasse.

Im neuen Jahr werde ich; / ganz verrückte Sachen machen.

Ich werde mindestens einen Tag lang / einem einsamen alten Menschen nahe sein, / ich werde zuhören, / wenn er mir seine Lebensgeschichte erzählt. / All seine Hoffnungen, seine Gefühle, / seine Enttäuschungen und seine Liebe / werde ich nacherleben / und verstehen, / wie viel Erinnerung, Leben, / Sehnsucht, Liebe / ein Mensch sammeln kann.

Im neuen Jahr werde ich / ganz verrückte Sachen machen.

Ich werde mindestens einmal / in jeder Jahreszeit die Kinder beobachten, / von ihnen lernen, / wie man staunen kann, hüpfen kann, / balancieren und rückwärts laufen, / wie man lachen kann, / Schneebälle wirft, Kastanien sammelt / und aus einer Decke eine Bude baut; / ich werde Kind sein, ohne mich zu schämen.

Im neuen Jahr werde ich / ganz verrückte Sachen machen.

Ich werde zur kältesten Winterzeit / mindestens eine Nacht lang / meine Heizung ausstellen, / dass der Frost Zeit hat, / an der Fensterscheibe zu spielen; / ich lasse ihn Eiskristalle malen / und werde staunend neu erfahren, / dass Sterne nicht nur am Himmel strahlen.

Im neuen Jahr werde ich / ganz verrückte Sachen machen.

Ich werde mindestens einmal / in einem Zelt übernachten, / den Kopf ins Freie betten, / in den Sternenhimmel blicken, / die Sterne zählen, die Sternbilder suchen, / auf Sternschnuppen warten, / mir wünschen, dass ich öfter mal / den Mut habe, verrückte Sachen zu machen.

Im neuen Jahr werde ich / ganz verrückte Sachen machen.

Das wird ein Jahr, / in dem ich lebe, / nicht nur einmal.

(Text: Frank Maibaum)

Da steht das Gedicht zum neuen Jahr im Zusammenhang: Lebendig

 

Banger Blick nach vorn

Wieviele Militärstiefel werden donnern? / Wieviele Heilrufe wird man grölen? / Wieviele Wände werden / durch Zeichen des Hasses verunstaltet sein? / Wieviele Jacken werden / Embleme der Dummheit tragen? / Wieviel Menschenverachtung wird herrschen?

Wieviele Menschen werden glauben, / dass das Böse / stärker ist als alles Gute zusammen?

Wieviele Machtgebärden wird man sehen? / Wieviele Fäuste wird man erheben? / Wieviele Rausrufe werden erschallen?

Wieviel Hass wird wachsen? / Wieviel Verachtung wird wird man spüren?

Das wird daran liegen, / wieviel Zeit wir uns nehmen zu beweisen, / dass Liebe unsagbar stärker ist / als alles Böse zusammen.

(Text: Frank Maibaum)

Da ist der Text im inhaltlichen Zusammenhang: Banger Blick nach vorn

 

In die Sterne schauen

Auch ich könnte mal wieder, / in die weite, sternenklare Nacht schauen, / um Unendlichkeit zu erahnen / und Ewigkeit zu verspüren.

Ich könnte mal wieder, / die Sterne zählen, / fragend, wieviel Zukunft bevorsteht, / wieviel Segen sein wird, / wieviel Hoffnung ich haben darf.

Sternenhimmel Galaxie

Ich könnte mal wieder / zu den Sternen schauen, / nicht, um sie zu deuten, / aber um zu hören, / welche Antwort / aus der Stille / zu mir dringt.

Ich könnte mal wieder / in die Sterne schauen / und mir zurufen lassen:

"Der Segen, / der über der ewigen Vergangenheit / und unendlichen Zukunft liegt, / gilt auch für dich."

(Text: Frank Maibaum)

Bild: pixabay beate bachman

Da steht das Gedicht im Zusammenhang: In die Sterne schauen

Da steht der Text im Rahmen einer Predigt zum Jahreswechsel / Jahresbeginn

 

Durch das Jahr

Dass du / durchs Auf und Ab des Jahres / nicht allein gehst, / wünsch ich dir; / dass auch wir uns / dabei begegnen, / wünsch ich mir.

Dass wir, / Vorfreude teilen, / und uns innig umarmen, / nicht nur im Advent und zur Weihnachtszeit, / wünsch ich uns.

Dass wir zurückblicken - besinnlich, / Hoffnung schöpfen - erwartungsvoll, / nicht nur zum Jahreswechsel, / dass wir uns in den Rollen / verlieren dürfen, / von denen wir sehnsuchtsvoll träumen, / und dass wir uns die Masken abnehmen / um uns so zu offenbaren, / wie wir uns noch niemals sahen, / wie nur Gott uns kennt, / wünsch ich uns, / nicht nur zur Karnevalszeit.

Dass wir, / im Leid uns stützen, / Schweigen und Verzichten / uns reich macht / und wir das Leben / immer wieder feiern, / nicht nur zur Fasten- und Osterzeit, / dass wir uns den Mut geben, / das Richtige zu sagen, / für das Gerechte zu kämpfen / und wir Gott in seiner Vielfalt erkennen, / nicht nur mitten im Kirchenjahr, / wünsch ich uns.

Dass wir, / nicht nur im Herbst, / einander mit Dank erfüllen, / Umkehr kosten, / Veränderung genießen, / und Kraft empfangen, / loszulassen, / wünsch ich uns.

Dass wir immer wieder / die Chance ergreifen, / den Weg neu zu gehen / und er uns zur Erfüllung wird, / mehr und mehr, / Jahr für Jahr, / allein, gemeinsam / und mit anderen, / wünsch ich uns.

Und dass wir uns, / wenn wir einander / auf diesem Weg verlieren, / immer wieder gern begegnen, / eine Lebenszeit lang, / das wünsch ich dir und mir.

(Text: Frank Maibaum)

Im inhaltlichen Zusammenhang: Durch das Jahr

 

Aberglaube

Keiner findet es seltsam,

dass du die schwarze Katze fürchtest,
dass du mit lauten Knallern Dämonen vertreibst.

Keiner lacht dich aus,

dass der Schornsteinfeger deinen Tag verändert,
dass das vierblättrige Kleeblatt dir neue Hoffnung macht.

Man hofft mit dir,

Dass du deinem Talisman vertraust,
dass du ohne dein Maskottchen nicht leben kannst.

Man versteht das gut,

dass die 13 dir Unglück bringt,
dass in den Sternen dein Schicksal steht.

Man freut sich,

dass du einen Glauben hast,
du darfst ihn gerne mitnehmen in eine neue Zeit.

Doch, wie seltsam, wenn du hoffst,

dass ein gutes Wort heilende Wirkung hat,
dass freundliche Gedanken verändernde Kraft besitzen,
dass eine Berührung aufleben lässt.

Man schaut dich zweifelnd an.

Dass der Segen des allgegenwärtigen Gottes alles Gute bewirkt,
dass der Mann aus Nazareth neue Zukunft zeigt.

Man findet dich seltsam.

Dass die Kraft, die Himmel und Erde bewegt
dein Leben erneuert.
Dass ein Gebet deinen Tag verändert,
dass Liebe Berge versetzt.

Man rät dir, dies lieber für dich zu behalten.

Aber so

wird die Zukunft nicht heller sein,
als die Vergangenheit war.

(Text: Frank Maibaum)

Da steht der lyrische Text im inhaltlichen Zusammenhang: Aberglaube

 

Zeit, wenn du sie hast

"Zeit, wenn du sie hast, wird sie dir gegeben - / wenn du sie nicht hast, wird sie dir genommen", / sagt mir der Mönch, so bedächtig, / als sei damit alles gesagt, / was man über Zeit sagen kann. / Ich kann ihm kein weiteres Wort entlocken / - als wolle er mich nun / mit diesem Satz allein lassen.

Vielleicht will er mir sagen: / Fülle deine Zeit, / und du wirst sehen, / wie sie wächst / - sie wird nicht "totgeschlagen" / vor dir liegen.

Vielleicht will er mir sagen: / Teile die Zeit mit anderen Menschen, / sie wird Blüten tragen, / und du wirst die Früchte ernten können / - in gefüllten Körben wirst du die Zeit tragen.

Vielleicht will er mir sagen: / Wenn du keine Zeit hast, / zu träumen mit den Träumenden, / zu fühlen mit den Fühlenden, / wird viel gestorben sein in dir / - mitten im Leben.

Vielleicht will er mir sagen: / Wenn du aber Zeit hast, / zu trauern mit den Trauernden, / zu hoffen mit den Hoffenden, / wirst du das Leben gewinnen / - mitten im Leben.

Vielleicht will er mir sagen: / Wenn du an Feiertagen nicht feierst, / an Tagen des Suchens nicht suchst, / an Tagen der Besinnung dich nicht besinnst, / wird man dir die Tage dafür nehmen / - bevor du es merkst.

Vielleicht will er mich gar nicht / allein lassen mit seiner Weisheit, / sondern will still bei mir sein, / wenn dieser Satz von ganz allein / immer wieder mal in mir wirkt:

Zeit, wenn du sie hast, wird sie dir gegeben - / wenn du sie nicht hast, wird sie dir genommen.

(Text: Frank Maibaum)

Da finden Sie das Gedicht im Zusammenhang: Zeit, wenn du sie hast

 

Zeit anhalten

"Sie fließt davon", / klagst du, /"die Zeit."

Du gäbst so viel dafür, / sie einmal anzuhalten.

Doch unaufhaltsam / reißt sie dich mit, / rinnt sie mit dir, / rast du mit ihr.

Du gäbst so viel dafür, / sie einmal anzuhalten.

Und wenn du, / einen Augenblick nur, / deine Selbstverständlichkeiten / auf den Kopf stellst, / gegen den Strom schwimmst, / gegen den Zeitgeist denkst, / gegen den Hass liebst, / hältst du sie dann nicht an, / für dich, / die Zeit, / einen Augenblick nur?

Summieren sich / die Augenblicke / dann nicht / für dich, / zur Ewigkeit, / mitten im Strom der Zeit?

So, dass du sagen kannst: / Sie fließt mir nicht daher, / sie rinnt mir nicht dahin, / sie rast mir nicht davon, / ich geh mit ihr, / und sie mit mir, / meine Zeit?

(Text: Frank Maibaum)

Da ist dieser Zeittext im Zusammenhang: Zeit anhalten

 

Zeit in der Hand

"Wohin ich auch reiste", / sagte die alte Frau, / "überall begegnete ich ihnen, / den Menschen, die wie ich verzweifelt / versuchten, mit der Zeit umzugehen.

Und so habe ich - manchmal allein, / manchmal zu zweit, zu dritt oder mit vielen -

die Zeit gesucht, gewonnen und verloren, / die Zeit gegeben, genommen und vertrieben,

Zeit gehabt zum Hassen und zum Lieben, / die Zeit verschenkt, vergeudet und gestohlen, / die Zeit geopfert, geschunden und totgeschlagen,

Zeit gehabt, zum Singen und zum Klagen.

Überall begegnete ich ihnen, / den Menschen, die wie ich verzweifelt versuchten, / mit der Zeit umzugehen.

Nun möchte ich / dem Menschen begegnen, / der sie mit mir, ganz einfach nur / in Gottes Hand zurücklegt".

(Text: Frank Maibaum)

Das Gedicht im inhaltlichen Zusammenhang: Zeit in der Hand

 

Du bist da

Wohin ich auch gehe, / Du bist schon längst da; / Du bist diesseits und jenseits / aller Zonen, aller Grenzen, / aller Längen- und Breitengrade.

Wie immer ich die Welt aufteile, / Du bist in Nord und Süd, / in Ost und West; / Du bist im Sonnenschein / und in der Nacht.

Du bist mit mir / im tiefsten Schnee, / im stärksten Regen, / auf dem weiten Meer, / auf dem höchsten Berg, / überall bist Du.

Du bist der Tag, / Du bist die Nacht, / kein Datum hält dich auf, / Du springst mit mir / über alle Zäune, / Du nimmst mich mit / durch alle Zeiten.

(Text: Frank Maibaum)

Das Gedicht im inhaltlichen Zusammenhang: Du bist da

 

Nie alt

Das ist alles alt, / aber immer wieder neu, / weil das Gegenteil zu schnell alt wird:

Segne mit liebevollen Gedanken; / mit guten Wünschen spare nicht; / hoffe für die Bedrückten; / gegen das Böse erhebe dein Wort; / den Argwohn verbreite nicht.

Finde eine Entschuldigung / für die Verurteilten; / deinen freundlichen Blick / lass hervorschauen; / dein Lächeln schenke reichlich; / zur Offenheit löse dich; / deine Hand werde leicht für eine gute Tat.

Weil du damit neue Hoffnung schaffst, / ist es immer neu, so alt es scheint.

(Text: Frank Maibaum)

Das Gedicht im Zusammenhang: Nie alt

 

Zusage

Niemals wird aufhören: / Saat und Ernte, Frost und Hitze, / Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Gott hat es uns zugesagt, / das ist der Rhythmus der Zeit, / der uns gegeben ist.

Er bewirkt, / dass wir uns sicher fühlen, / geborgen, geliebt, umsorgt.

Doch diesen Rhythmus / haben wir Gott längst / aus der Hand genommen; / aus der Gleichmäßigkeit wurde: / Fortschritt und Wachstum, / neuer und schneller, höher und weiter, / endlos und ziellos.

Aus dem steten Wiederkommen wurde: / unwiederbringbar, unumkehrbar, / unwiederholbar und machbar.

Die Dankbarkeit, Geborgenheit, / innere Sicherheit und Vertrautheit / weicht der Überheblichkeit, Ängstlichkeit, / äußeren Sicherheit und Verlorenheit.

Doch Gottes Zusage / bleibt Wirklichkeit und erfüllt / sich immer wieder neu:

Niemals wird aufhören: Saat und Ernte, / Frost und Hitze, / Sommer und Winter, Tag und Nacht.

(Text: Frank Maibaum)

Im inhaltlichen Zusammenhang: Zusage

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